Projekt 5 – 7

In Jahrgang 5-7 lernen die Schüler*innen im Projekt die Basics des selbstständigen und eingenverantwortlichen Arbeitens. Dazu gehören das sinnentnehmende Lesen, Forscherfragen stellen, recherchieren, das Markieren wichtiger Textpassagen (Regenbogentechnik), Mindmaps entwerfen, Texte schreiben, kreative Produkte zum erforschten Thema herstellen und vor Gruppen präsentieren.

Pro Schuljahr erarbeiten die Schüler*innen ca. 4-5 Projektinhalte und präsentieren davon 2-3 vor den Eltern.

Highlight des Pflichtprogramms beim Steinzeitprojekt: Einmal nachempfinden wie es war, damals in der Steinzeit…

Die Projekte finden innerhalb der Lerngruppe jahrgangsübergreifend statt. Durch den jahrgangsübergreifenden Unterricht ergibt sich auch hier wieder eine Binnendifferenzierung, bei der sich die Schüler*innen unabhängig von ihrem Alter nach Leistungsvermögen und Interesse unterschiedlichen Niveaus zuordnen können. Fordern und Fördern ist auf diese Weise möglich. 

Die Projekte bestehen in der unteren Stufe überwiegend aus einem Pflichtteil (Basisprogramm) und einem vertiefenden individuellen Schwerpunktthema. Der Pflichtteil gewährleistet, dass alle Schüler*innen im Basisbereich den gleichen Lernstand erreichen. Bei der Erstellung des Pflichtteils wird berücksichtigt, dass die Schüler*innen unterschiedliches Vorwissen und unterschiedliche Lernvoraussetzungen mitbringen. 

Das Schwerpunktthema eröffnet „freie Räume“, innerhalb derer die Schüler*innen – in der Regel mit hoher Motivation – an eigenen Fragestellungen arbeiten und forschen können. Es besteht die Möglichkeit, in Einzel- oder Gruppenarbeit an den Themen zu arbeiten. Alle Ergebnisse werden präsentiert – vor Eltern, Mitschüler*innen, durch Aktionen im Stadtteil usw. 

Dabei wird – wenn möglich – sowohl beim Basisprogramm als auch beim Angebot von Schwerpunktthemen darauf geachtet, dass die unterschiedlichen Lernzugänge („kognitive Landkarte“) der Schüler*innen berücksichtigt werden. Aufgaben bzw. Themenangebote werden so gewählt, dass sie den Bereichen „A-E-I-O-U“ (Argumentieren; Experimentieren, Erforschen, Recherchieren; Imaginieren; Ordnen; Urteilen) zugeordnet werden können, um ein möglichst vielfältiges und differenziertes Angebot zu erreichen. 

Alle Projekte folgen einem bestimmten Ablaufschema: 

  • Zunächst wird eine Leitfrage bzw. das übergeordnete Bildungsziel festgelegt. Dies dient u.a. dazu, dem Projektthema eine bestimmte Richtung zu geben und eine Beliebigkeit bei der Wahl des individuellen Schwerpunktthemas  zu vermeiden. So kann beispielsweise bei dem Steinzeitprojekt die Leitfrage lauten: „Waren die Menschen in der Steinzeit so klug wie wir?“ Oder bei dem Projekt „Wasser“ könnte das übergeordnete Bildungsziel „Ohne Wasser ist Leben nicht möglich – wir müssen achtsam damit umgehen“ lauten. Dann lenkt das genannte Bildungsziel den Blick auf einen sozialen und ökologischen Zusammenhang und die Verantwortung eines jeden bezüglich des Umgangs mit Wasser.  Ein anderes Bildungsziel bei diesem Projekt (z.B. „Alles Leben kommt aus dem Wasser “) wäre durchaus auch möglich, gäbe dem Projekt jedoch eine andere, eher biologische Ausrichtung. 
  • Danach folgt der Einstieg: z.B. durch Filme, Besuch von außerschulischen Lernorten wie Museen, einem geeigneten Lehrervortrag und dem Sammeln des Schülervorwissens und der Fragestellungen der Schüler*innen in Form eines Brainstormings. Hierdurch soll das Interesse am Thema geweckt und eine möglichst hohe Motivation geschaffen werden. 
  • Es folgt das Basisprogramm, das evtl. differenziert nach unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen die Inhalte des Projektes umfasst. Hier beginnt auch schon eine grobe Recherche, die schließlich zu neuen Fragestellungen und so  evtl. schon zum persönlichen Schwerpunktthema führt. 
  • Für das eigene Thema (Schwerpunktthema) formulieren die Schüler*innen einen Projektantrag mit Leitfragen. Dieser wird  gemeinsam mit den Lerngruppenlehrkräften besprochen und ggf. verändert. Ebenfalls werden gemeinsam Arbeitsschritte (Meilensteinplan) festgelegt. Dies ist als Hilfestellung bei der Strukturierung der eigenen Arbeit  für die Schüler*innen gedacht. Zudem können bereits an dieser Stelle die Lerngruppenlehrer*innen regulierend eingreifen, falls Schüler*innen sich unter- bzw. überfordern sollten. 
  • In der nächsten Phase wird das Thema vertiefend erarbeitet: Die Recherche wird nun gezielt fortgesetzt, Texte und andere Produkte werden erstellt und eine Mappe wird erarbeitet. Durch Zwischenpräsentationen oder die Vorstellung von Wochenergebnissen wird gewährleistet, dass die Beteiligten einen Überblick über die Arbeit behalten. 
  • Nach einem festgesetzten Zeitraum (z.B. nach 6 Wochen) werden den Mitschüler*innen als Vorpräsentationen die Ergebnisse vorgestellt. Die darauf folgenden Feedbackgespräche innerhalb der Lerngruppe ermöglichen nicht nur den vortragenden Schüler*innen, für die „echte Präsentation“ noch einmal nachzubessern, sondern sie helfen auch den Beobachter*innen, die konstruktive Kritik geäußert haben, am Beispiel anderer dazu zu lernen. 
  • Abgeschlossen wird jedes Projekt mit einer Präsentation (vor Eltern und/oder Parallelgruppen) oder mit einer Aktion (z.B. in der Öffentlichkeit). 
  • Das Projekt wird danach gemeinsam reflektiert und die Schüler*innen bewerten ihre individuelle Arbeit anhand eines Selbstbewertungsbogens.  Zum Schluss erhalten sie für das Projekt ein Zertifikat.